Der junge Elektroautobauer Byton hat auf der CES Asia in Shanghai seine zweite Studie präsentiert: Der K-Byte ist Bytons Interpretation einer Premium-Limousine mit Fokus auf autonomem Fahren.

Byton, gegründet von Ex-BMW-Managern, will den alteingesessenen Autoherstellern zeigen, wie die Zukunft der Mobilität aussieht. Das erste Modell, der M-Byte – ein bulliger Elektro-SUV, der ab 2019 vom Band rollen soll –, ist mit allerlei innovativem Technik-Schnickschnack versehen und bereits auf autonomes Fahren nach Level 3 vorbereitet. Das zweite Modell des Unternehmens ist der K-Byte. Beim Design der Luxus-Limousine habe man einen Fokus auf Minimalismus und Purismus gelegt – zwei Eckpfeiler der neuen „New Semantics“-Designphilosophie des Unternehmens. Darüber hinaus sind in der neuen Studie Lidar und weitere Sensoren kunstvoll integriert worden, mit denen die Limousine autonom fahren können wird.

Byton K-Byte: Premium-Limousine auf autonomes Fahren ausgelegt

Byton K-Byte. (Bild: Byton)
Byton K-Byte. (Bild: Byton)

„Neue Technologien wie der Elektroantrieb oder Sensoren für autonomes Fahren gelten heute als neue Symbole und Herausforderungen im Automotive-Design“, so Benoit Jacob, Vice-President und Chefdesigner von Byton. Diese Elemente seien „Chromgrills, Gummispoiler und Doppelendrohren“, die er als kleiner Junge toll fand, gewichen. Zu den Herausforderungen im Design gehöre es künftig, Sensoren, Kameras oder hochauflösende Displays im Fahrzeug „selbstbewusst in Szene“ zu setzen und „als Designstatements für digitale Power zu nutzen“.

Passend zum Thema: Byton-Chef Breitfeld: „Die Zukunft des Autos wird in China geformt“

Um die neuen Komponenten eines autonom fahrenden Elektroautos in Szene zu setzen, habe das Byton-Designteam auf eine stark reduzierte Formensprache beim knapp fünf Meter langen (4,95 Meter) K-Byte gesetzt, so der Hersteller. An den Seiten des Fahrzeugs befinden sich Kameras anstelle von Rückspiegeln und Sensoren für autonomes Fahren. Auch auf dem Dach sind vorn und hinten Lidar-Sensoren angebracht, die durch eine Leiste mit LED-Lichtern miteinander verbunden sind. Beim Innenraum finde man Parallelen zum M-Byte wieder: Der K-Byte verfüge über das große, die komplette Front überziehende Hauptdisplay und viel Raum für die Insassen.

Byton K-Byte – weitere Bilder von der Luxus-Limo

Byton K-Byte: Lidar-Sensoren auf dem Dach. (Bild: Byton)

1 von 13

Byton K-Byte basiert auf der gleichen Plattform wie der M-Byte

Byton K-Byte. (Bild: Byton)
Byton K-Byte. (Bild: Byton)

Während der E-SUV M-Byte in Sachen Design schon nahe am Serienmodell orientiert ist, sei der K-Byte wesentlich experimenteller. Das Fahrzeug soll stärker die Philosophie sowie die Strategie der Premiummarke transportieren. Aber nicht nur das: Dass Byton als zweites Modell eine Limousine gewählt hat, soll veranschaulichen, wie flexibel die Elektroauto-Plattform des Unternehmens genutzt werden könne. Im Gespräch mit t3n erklärte Byton-Chef Carsten Breitfeld bereits im April, dass man mehrere Modelle auf der gleichen Plattform fertigen werde, um das Werk, das auf 300.000 Fahrzeuge ausgelegt sei, auch auslasten zu können. Breitfeld gab sich realistisch: Mit einem Modell könne man als Newcomer diese Zahlen nicht erreichen – „das ist illusorisch“.

Byton K-Byte und M-Byte. (Bild: Byton)
Byton M-Byte (links) und K-Byte. (Bild: Byton)

Daher plant Byton zu Beginn mit insgesamt drei Derivaten: Neben dem SUV, der weltweit immer wichtiger werde und einer Limousine – vor allem für den chinesischen Markt – ist auch mit einem MPV (Multi-Purpose-Vehicle) zu rechnen. Letzteres Modell werde im Premium-Segment vernachlässigt, meint Breitfeld. Wann mit dem Serienmodell des K-Byte ist rechnen ist, hat das Unternehmen nicht kommuniziert. Neben den drei Modellen, die in den kommenden vier Jahren erscheinen sollen, habe Byton weitere Konzepte in Planung.

Byton M-Byte-Concept. (Foto: t3n.de)
Der Innenraum des K-Byte dürfte dem des Byton M-Byte-Concept ähneln. (Foto: t3n.de)

Byton erhält in neuer Finanzierungsrunde weitere 500 Millionen Dollar

Dass Byton trotz seines Alters – das Unternehmen wurde erst 2016 gegründet – kein kleines Startup mehr ist, zeigt sich an den zahlreichen großen Investoren, die den Autobauer mit Geld regelrecht überschütten. In einer ersten Finanzierungsrunde 2017 konnte das Unternehmen 300 Millionen US-Dollar sammeln. Am 11. Juni 2018 kündigte Byton eine B-Runde an, in der weitere 500 Millionen Dollar eingenommen werden konnten.

Zu den neuen Investoren gehören unter anderem Chinas staatlicher Autohersteller FAW, Tus-Holdings, die in China dominierenden Batteriezellen-Hersteller CATL (Contemporary-Amperex-Technology) und weitere.

Mit dem neuen Geldsegen erhält Byton eine starke finanzielle Position für den Ausbau der Bereiche Massenproduktion, Forschung und Entwicklung sowie Produktentwicklung. Passend zur neuen Finanzierungsrunde hat das Startup seinen weltweiten Hauptsitz in Nanjing eröffnet.

Byton Concept oder M-Byte in Bildern

Byton Concept. (Foto: t3n.de)

1 von 12

Mehr zum Thema: